Auguste Rodin und Madame Hanako

Der französische Bildhauer und die Emanzipationsgeschichte der japanischen Tänzerin

09. Juni 2016 – 18. September 2016

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1/2 Ausstellungsansichten, Fotos: Enric Duch

Das Georg Kolbe Museum präsentiert den Hanako-Zyklus von Auguste Rodin. Die Ausstellung vereint rund 50 originale Plastiken und Zeichnungen aus dem Musée Rodin – Paris, die in dieser Form erstmals in Deutschland zu sehen sind. Zudem versammelt die Schau eine Vielzahl von historischen Dokumenten, Korrespondenzen und Fotografien.

Auguste Rodin (1840-1917) gilt als der Begründer der modernen Skulptur, die den menschlichen Körper und dessen Ausdrucksfähigkeit in den Mittelpunkt stellt. Zwischen 1907 und 1911 schuf er die Serie expressiver Masken, Portraits und Büsten nach Hanako.

Nie zuvor hat Rodin eines seiner Modelle so häufig porträtiert. Die fragilen Kunstwerke erzählen von der inspirierenden Begegnung des weltberühmten Bildhauers mit der zierlichen Tänzerin, die über ein Jahrzehnt durch ganz Europa tourte.

So spiegelt die Ausstellung die erstaunliche Emanzipationsgeschichte einer jungen Japanerin in Europa wider. Aus einer starren, fernen Gesellschaft kommend, suchte sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts selbstbewusst ihre Freiheit in den pulsierenden Städten dieser Jahre: Paris, London, Moskau und Berlin.

Mit ihren dramatischen Bühnenauftritten zog sie Künstler wie Intellektuelle in ihren Bann. Die Ausstellung „Auguste Rodin und Madame Hanako“ bietet im wiedereröffneten Georg Kolbe Museum einen ungewöhnlichen Blick und die Chance einer Neuentdeckung eines ganz Großen der Kunstgeschichte.

Kuratorinnen der Ausstellung: Dr. Julia Wallner und Brygida Ochaim

Eine Kooperation mit dem Musée Rodin. Schirmherrschaft: Botschaft von Japan

Unterstützt von: GASAG, Kulturradio vom RBB und Freundeskreis Georg Kolbe Museum

AUSGEWÄHLTE PRESSESTIMMEN:
„Fünfzig Plastiken und Zeichnungen sowie eine Vielzahl historischer Dokumente in Form von Programmheften, Plakaten, Schriften, vor allem aber Fotos (die von Edward Steichen sind besonders ausdrucksvoll!) präsentiert das Georg Kolbe Museum in Neu-Westend. Ein schönerer, stimmungsvollerer Ort als das kürzlich generalsanierte einzige Ateliermuseum aus der Weimarer Republik lässt sich nicht denken für das Comeback des japanischen Bühnenstars, der ja auch in dieser Stadt Triumphe der Belle Epoque gefeiert hat. Georg Kolbe, der selbst eine tiefe Faszination für den Tanz besaß, was ihn wiederum mit seinem großen Vorbild Rodin verband, hatte schon 1909 als junger, unbekannter Bildhauer eine blass kolorierte Zeichnung des Meisters bei einem Paris-Besuch erworben. Auch diese ist jetzt zu sehen und bildet zusammen mit den herrlichen Nijinski-Studien Kolbes sowie den finalen Hommagen Rodins an die Hanako einen reichen, volltönenden deutsch-französisch-japanischen Akkord. Nur Faurés „Requiem“ kann schöner klingen.“, in: Tilman Krause, Die Welt, 27. Juni 2016

„Rund fünfzig Plastiken und Zeichnungen aus Rodins „Hanako-Zyklus“ zeigt jetzt, erstmals in Deutschland, das frisch renovierte Georg-Kolbe-Museum in Berlin. Die effektvoll präsentierte Ausstellung wirft nebenbei die Frage auf, ob der Theater-Exortismus, der vor gut hundert Jahren den Wirbel um Hanako anheizte, tatsächlich Vergangenheit ist.“, in: Dorion Weikmann, Süddeutsche Zeitung, 20. Juli 2016

„Die Ausstellung in Kolbes Atelierhaus, das nach der Renovierung heller und luftiger wirkt als je zuvor, hat für dieses letzte Kapitel keine Bilder mehr. Aber vielleicht ist es ja besser, manche Stellen eines Porträts im Dunklen zu lassen.“, in: Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Juli 2016

„The museum reopened its doors in June after an eight month renovation to Auguste Rodin and Madame Hanako, presenting different renderings of the world-travelling Japanese geisha Hanako and photographs of her and the sculptor by the likes of Edward Steichen. Though the showing is small, wall panels tell multi-layered stories of artist and muse, of formal perfectionism, and even of European Orientalism.“, in: Amanda Tugwell, Magazin Exberliner, 07. August 2016

„Das frisch sanierte Kolbe-Museum widmet seine Eröffnungsausstellung dieser intensiven Künstler-Beziehung. (…) Die Sanierung des Atelierhauses lässt seine wunderbaren Plastiken noch mehr strahlen.“, in: C. von Duehren, BZ, 10. Juni 2016

„Und so feiert das Georg Kolbe Museum den Neustart mit einer Ausstellung über Auguste Rodin (…) Der Hanako-Zyklus von Rodin wird nur sehr selten gezeigt, in Deutschland ist er sogar noch nie ausgestellt worden. Dabei  handelt es sich mit über 60 Varianten um eine der wichtigsten und größten Werkreihen, die Rodin überhaupt geschaffen hat. Rund 50 originale Plastiken und Zeichnungen aus dem Musée Rodin sind nun im Georg Kolbe Museum zu bewundern.“, in: Der Bildhauer und seine Tänzerin, Angela Hohmann, Berliner Morgenpost, 13.06.2016

„Jetzt bekommt die kleine Tänzerin noch einmal einen großen Auftritt in Berlin.  (…) Keine schlechte Idee, zur Wiedereröffnung einen Transfer der Kulturen zu thematisieren.“, in: Michael Bienert, Tagesspiegel, 09. Juni 2016

„Und so erleben wir  Kolbe und Rodin, in dieser fast intimen Wiedereröffnungs-Schau im Berliner Kolbe Museum, im Jahr 2016 als Künstler an der Schwelle zur modernen Skulptur.“, in: Ingeborg Ruthe, Frankfurter Rundschau, 09. Juni 2016