Die erste Generation
Bildhauerinnen der Berliner Moderne
In der Berliner Sammlung von Karl H. Knauf mit ihrem Schwerpunkt auf der Skulptur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind Werke von Bildhauerinnen genauso selbstverständlich vertreten wie die ihrer männlichen Kollegen – und nahezu in gleicher Fülle. Auch die Sammel- und Ausstellungshistorie des Georg Kolbe Museums zeichnet eine solche Selbstverständlichkeit aus, die den historischen Gegebenheiten und der anhaltenden Benachteiligung von Frauen im Kunstbetrieb dieser Jahre jedoch geradezu entgegensteht. Die langjährige Forschungs- und Aufbauarbeit unserer beiden Sammlungen würdigt indes die Verdienste einer besonders engagierten ersten Generation von Bildhauerinnen, die gegen alle gebotenen Widerstände an ihrem Ziel festhielten und ihr Leben der Kunst widmeten. In den Werken von Sophie Wolff, Käthe Kollwitz, Milly Steger, Marg Moll, Tina Haim-Wentscher, Renée Sintenis, Christa Winsloe, Emy Roeder, Jenny Mucchi-Wiegmann und Louise Stomps zeigt sich das hohe schöpferische Potential und gleichsam unser Nachholbedarf an Wissen über die Urheberinnen. Von Beginn an suchten die Frauen eigenständige künstlerische Wege, die sich nicht auf vermeintlich weibliche Themen reduzieren lassen. Der vorliegende Band ermöglicht als Ergänzung zur Ausstellung im Georg Kolbe Museum im Frühjahr 2018 die Vertiefung und (Wieder-)entdeckung ihrer Werke und Biografien.
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