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Performance Janne-Camilla Lyster
Im Rahmen der Ausstellung Noa Eshkol. No Time to Dance laden wir am 17. August zu einer Performance der Tänzerin Janne-Camilla Lyster (1981*) in den Räumen des Georg Kolbe Museums ein. Die norwegische Choreografin, Autorin und Performerin ist für ihre Promotion im Jahr 2020 mit dem Namen Choreografische Poesie: Erstellen literarischer Partituren für den Tanz bekannt. Sie verbindet in ihrer Arbeit Bewegung mit verschiedenen Methoden, darunter Partituren, experimentelle Notation und Notationssysteme für Bewegung.
Im Anschluss an die Performance wird sie in einem Künstlerinnengespräch mit der Tanz- und Theaterwissenschaftlerin Kirsten Maar Einblicke in ihre Arbeit geben.
Janne-Camilla Lyster studierte bis zu ihrem Bachelorabschluss 2006 an der Oslo National Academy of the Arts zeitgenössischen Tanz. Seither hat sie Romane, Theaterstücke, Essays und zahlreiche Gedichtbände veröffentlicht. In der von ihr präsentierten Soloarbeit Time and Solitude nimmt Janne-Camilla Lyster Noa Eskols Tanzsuite Angles and Angels von 1990 als Ausgangspunkt. Die Tänze dieser Suite sind dabei durch das Zusammentreffen von Emotionalem und Mathematischem gekennzeichnet. Ausgehend von einem der komplexen geometrischen Bodenmuster dieser Suite wird Lysters Solo durch die Einsamkeit der Begegnung mit der geschriebenen Choreografie konfiguriert, die gleichzeitig einen Handlungsraum schafft: einen Raum für Kontemplation und Erkenntnis über Zeit und Ort hinweg. Das Solo ist als ein Bewegungsobjekt ohne szenische Effekte für den Museums- und Galerieraum gedacht, in dem sich der Moment in der Begegnung mit dem Publikum entfalten kann.
Kirsten Maar ist Tanz- und Theaterwissenschaftlerin und Dramaturgin und lehrt als Junior-Professorin an der FU Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen u.a. choreographische Verfahren im 20. Jahrhundert, Entgrenzungen zwischen bildender Kunst, Architektur und Choreographie, Ethiken des Kuratierens und des Dramaturgischen. Gemeinsam mit Gabriele Brandstetter leitet sie das Teilprojekt „Choreographien der Intervention. Formate und Pratiken der Dekolonisierung und der Ökologie“ im DFG-Sonderforschungsbereich „Intervenierende Künste“; sie ist Principle Investigator im DFG-Graduiertenkolleg „Normativität – Kritik – Wandel“.