ABSTRAKT //// SKULPTUR

26. Juni 2011 – 04. September 2011

1/4
1/4
1/4
1/4 Fotos: Marcus Schneider

Etwa hundert Jahre ist es her, dass die Kunst – zumindest in Teilen – ungegenständlich geworden ist. Ein Monopol hatte die Abstraktion seitdem nie, aber es gab Zeiten Westen Licher Marktbeherrschung, auf die dann wieder figürliche Gegenbewegungen folgten. Die Opposition abstrakt / figurativ und Formalismus / Realismus waren vor allem in der Nachkriegszeit nicht nur künstlerisch, sondern auch gesellschaftlich ideologisch besetzt. Eine Generation, die nach 1990 ihre prägende künstlerische Sozialisation erfuhr, fand jedoch die Abstraktion als weitgehend entideologisiertes Konzept vor, das weder politischen noch ästhetischen Reinheitsgeboten mehr unterlag. Die Vor- und Nachkriegsmoderne ist für die hier behandelte Generation von Künstlerinnen und Künstlern ein Steinbruch mit unterschiedlichen Lagerstätten, die im Sinne des musikalischen Samplings neu miteinander kombiniert werden können, um sie einer aktuellen Lesart zu unterziehen. Werke aus den letzten zehn Jahren dokumentieren die Aktualität einer Neuen Abstraktion im Spektrum der Gegenwartskunst.

ABSTRAKT //// SKULPTUR ist die erste Überblicksausstellung aktueller ungegenständlicher Bildhauerei in einer deutschen Institution. Die Werke treten dabei in Dialog mit den Plastiken Georg Kolbes, einem der bedeutendsten figürlichen Bildhauer der Moderne.

Künstler*innen: Christian Andersen, Florian Baudrexel, Wolfgang Flad, Martin Flemming, Nadja Frank, Amelie Grözinger, Knut Henrik Henriksen, Gregor Hildebrandt, Olaf Holzapfel, Jeroen Jacobs, Isabel Kerkermeier, Thomas Kiesewetter, Karsten Konrad, Gereon Krebber, Alicja Kwade, Wilhelm Mundt, Manfred Pernice, Bettina Pousttchi, Thomas Scheibitz, Felix Schramm, Katja Strunz, Johannes Weiß

Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung folgender Galerien: 401contemporary, Arndt, Lena Brüning, Buchmann, Contemporary Fine Arts, Hammelehle & Ahrens, Koal, Johann König, Gebr. Lehmann, Sommer & Kohl, Wendt & Friedmann und Wentrup

AUSGEWÄHLTE PRESSESTIMMEN

Tagesspiegel
„ Wellmanns Auswahl präsentiert ein Mikromilieu, in dem sich alle Beiträge ihrer Zerbrechlichkeit zum Trotz behaupten können. [Sein] feinsinniges Arrangement hält hinter jeder Ecke eine neue Überraschung bereit und verwandelt das Georg-Kolbe-Museum in eine heitere Schule des Sehens. “ (Claudia Wahjudi, 14. Juli 2011)

Tip Berlin
„Im Georg-Kolbe-Museum fand kurz vor den Ferien ein großes Sommerfest enormen Zulauf, bei dem gleichzeitig 22 Positionen der abstrakten Gegenwarts-Skulptur vorgestellt wurden. Zahlreiche junge Familien tummelten sich auf dem pittoresken Gelände. […] Hochaktiv ist das Georg-Kolbe-Museum hinsichtlich der Attraktivität für Kinder und Jugendliche. Neben den monatlichen Workshops für diese Altersgruppe in Zusammenarbeit mit Künstlern aus dem Ausstellungsprogramm werden Tageskurse für Erwachsene angeboten.” (Martina Jammers, 21. Juli 2011)

Museumsportal
„[…] Nicht nur Mundt, auch die meisten anderen der zweiundzwanzig Künstlerinnen und Künstler, die das Georg-Kolbe-Museum nun in seiner Sommerausstellung vorstellt, arbeiten mit dem, was sie vorfinden, auf Flohmärkten erstehen oder günstig im Baumarkt erwerben können: mit Latten, Hosenbügeln, Vinyl-Schallplatten, Möbelteilen, Absperrgittern. […] Wie bei Gruppenausstellungen üblich sind fast alle Künstler nur mit einer Arbeit vertreten, was das Verständnis des Werkes oft schwer macht. Doch hat Kurator Marc Wellmann die Arbeiten so ausgewählt und zusammengestellt, dass Tendenzen erkennbar werden. […]“ (Anette Meier, 29. Juli 2011)

Morgenpost
„So macht es Sinn, einmal den Blick auf 22 Gegenwartskünstler zu richten und zu schauen, was die in den 60er, 70er und 80er Jahren Geborenen an abstrakten Skulpturen zu bieten haben. Von der Säule aus gepressten Schallplatten (Gregor Hildebrandt) bis zur Pyramide aus pulverisierten Champagnerflaschen reicht das Spektrum, von der Sandstein-‚Rosette‘ (Thomas Scheibitz) bis zum Tatlin-Turm. Bronze ist out. […] Besonders jene Arbeiten stechen hervor, die Spannungsmomente zwischen Körperhaftigkeit, Materialität und geistigen Impulsen vermitteln. […]“ (Andrea Hilgenstock, 19. Juli 2011)

Strassenfeger
„Das, was die an der ‚ABSTRAKT////SKULPTUR‘-Schau Beteiligten auszeichnet, ist in den meisten Fällen eine Ästhetik der Oberfläche, die kühle Hüllen bietet.[…] Deshalb fallen in dieser Ausstellung , in der gebrauchte oder verbrauchte Ideen gesampelt oder recycelt werden, jene Plastiken auf, die an nichts anknüpfen, keinen kunsthistorischen Ehrgeiz haben und sich einfach im Raum behaupten wollen. Dazu zählen vor allem die Betonskulpturen von Jeroen Jacobs, die trotz des spröden Materials dynamisch wirken und einen sinnlichen Eindruck vermitteln, ebenso wie die ‚Rosette‘ aus Sandstein von Thomas Scheibitz und die verrostete Plastik ‚Heavy Metals‘ von Nadja Frank.“ (Urszula Usakowska-Wolff, Juli-August 2011)

BZ
„Diesen Akt der Befreiung von der figürlichen Darstellung feiert die Ausstellung ‚ABSTRAKT////SKULPTUR‘ mit 22 jungen Bildhauern von heute. […] Berühmte Galerien wie Contemporary Fine Arts und Johann König treten da mit ihren Stars auf. Wie Biennale-Künstler Thomas Scheibitz. Am schönsten: Die als spröde verrufenen jungen Abstrakten beweisen mit dieser Show das Gegenteil.“ (ma, 27.06.2011)

taz
„Die Idee ist ziemlich gut: 555 Kilogramm leere Champagnerflaschen, deren Inhalt mal 412 Liter waren – das ist ein veritables Besäufnis, eine ordentliche Dröhnung, eine gute Party. […] Der grünlich schimmernde Hügel ist ein Exponat der Ausstellung Abstrakt im Georg-Kolbe-Museum, wo auch Arbeiten von Katja Strunz, Gregor Hildebrandt und Thomas Scheibitz zu sehen sind.“ (SOS, 29.06.2011)

Prinz
„22 Künstler arrangierten ihre abstrakten Objekte aus nicht immer eindeutigen Materialien. Reizvoll ist das Spiel mit dem sich durch die großen Fenster zum Garten hin öffnenden Raum.“ (kg, August 2011)

Berlin Amateurs
„Abstrakt Skulptur recorre las nuevas direcciones de la abstracción en escultura y es la primera muestra que se dedica a este tema en una institución alemana.“ (Susana Panea, Juli 2011)

RBB-Kulturradio
(Silke Hennig, 27.06.2011, mp3-Datei)

Deutschlandradio Kultur
(Shelly Kupferberg, Juni 2011, mp3-Datei)