Digitales
Kein virtuelles Medium kann den physischen Museumsbesuch ersetzen, auf wirkungsvolle Weise ergänzen können ihn jedoch viele. Mit einer wachsenden Auswahl digitaler Angebote bietet das Georg Kolbe Museum die Möglichkeit, sein vielfältiges Ausstellungs- und Vermittlungsprogramm aus der Ferne zu erkunden oder an seiner Forschungsarbeit teilzuhaben. Von der wachsenden Onlinesammlung „Kolbe Online“ über erste Podcasts und einen eigenen Youtube-Kanal bis hin zu App-basierten Audiowalks, virtuell kartierten Kolbe Skulpturen oder digitalen Vermittlungsangeboten wie Onlineworkshops und Videobotschaften, nutzt das Museum eine Vielzahl neuer Formate, die den lebendigen Austausch mit seinen Besucher*innen bereichern.






Digitale Sammlung: Kolbe Online
Die wissenschaftliche Erschließung und sukzessive Digitalisierung der Sammlungsbestände des Georg Kolbe Museums schreitet stetig voran. Die Ergebnisse lassen sich auf „Kolbe Online“ entdecken. Die Onlinesammlung beinhaltet Skulpturen, Handzeichnungen, Gipsmodelle, historische Fotografien und Korrespondenzen an und von Georg Kolbe sowie eine wachsende Anzahl an Werken anderer, in der Museumssammlung vertretenen Künstler*innen. Eine Besonderheit der virtuellen Sammlung ist die Verknüpfung inhaltlich verwandter Objekte, womit Entstehungsgeschichten einzelner Werke nachvollziehbar und Bezüge innerhalb von Werkgruppen deutlich werden. Aktuell wird ein weiterer Sammlungsbereich digital zugänglich gemacht: Die Druckgrafik, die zu Kolbes Lebzeiten einen wichtigen Stellenwert in seinem Werk einnahm.
Audioguide: Artists on Artists
Erfahren Sie mehr über die aktuelle Ausstellung Lin May Saeed. Im Paradies fällt der Schnee langsam mit der digitalen Audioguide-App auf Bloomberg Connects.
Für das neue Format Artists on Artists hat das Künstler*innenkollektiv Slavs and Tatars (gegründet 2006, Berlin) einen Audioguide mit ihren Lieblingswerken von Lin May Saeed für die Ausstellung erstellt.
Der kostenlose Guide (Download über den Google Play oder App Store) ist Teil der Bloomberg Connects App mit mehr als 250 Kultureinrichtungen auf der ganzen Welt.Die Bloomberg Connects App kann bei Google Play oder im App Store heruntergeladen werden.
Kolbes Kiez: Ein Audiowalk für das Westend
Im näheren Umfeld des Georg Kolbe Museums gibt es etliche bauliche Strukturen, die von der Erprobung unterschiedlicher Lebensmodelle im Lauf der Berliner Stadtgeschichte erzählen. Anknüpfend an Georg Kolbes enge Beziehung zur Baukunst bietet der Audiowalk „Kolbes Kiez“ die Möglichkeit, markante Architekturen und Stadträume in der Nachbarschaft des sachlich-modernen Museumsgebäudes per App zu erkunden. „Kolbes Kiez“ ist in Kollaboration mit Poligonal – Büro für Stadtvermittlung und mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Berlin und Europa entstanden. Unter den Stationen: Die Unité d’Habitation Typ Berlin von Le Corbusier, das Haus Poelzig, das Bemühungen einer Bürgerinitiative zum Trotz jüngst abgerissen wurde, das ikonische ICC-Gebäude und natürlich Georg Kolbes Sensburg, Heimat des heutigen Museums. Einen Überblick gibt die Projektwebsite „Kolbe außer Haus“, auf der sich die einzelnen Hörbilder auch von zuhause abspielen lassen. Wer in Berlin ist sollte lieber die App für iPhone oder Android runterladen und Richtung Westend spazieren.
Kolbe on the Map: Storys, Skulpturen, Stadtkritik
Insgesamt 32 Skulpturen Georg Kolbes befinden sich an architektonisch markanten öffentlichen Orten weltweit. Alle haben ihre Geschichten, manche sind zudem in größere, erinnerungspolitische Kontroversen verwickelt. „Kolbe on the Map“ verknüpft eine Auswahl georeferenzierter Werke und bildhauerisch geprägter Orte mit kulturhistorischen Anekdoten und redaktionell aufbereitetem Archivmaterial des Museums. Die grünen Punkte auf der digitalen Karte führen zu den kleinen Zeitreisen, die das Museumsteam in Zusammenarbeit mit Poligonal – Büro für Stadtvermittlung und mit Fördermitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa produziert hat. Weil sie sich am besten vor Ort erleben lassen ist das Format mobil optimiert. Wer die „Kolbe außer Haus“-Karte auf dem Smartphone aufruft und sich den markierten Positionen nähert, dem erleichtert sie die Navigation. Vom Berliner Stadtraum ausgehend erweitert sich das Format kontinuierlich, um auch Werke auf der ganzen Welt zu erfassen.
Youtube-Kanal: Ausstellungsfilme, Trailer, Interviews
Wer es während der Laufzeit einer Ausstellung nicht nach Berlin schafft oder sich einen kleinen Vorgeschmack per Video wünscht, bekommt ihn via Youtube. Mit professionellen Partnern wie dem Team von art/beats produziert das Georg Kolbe Museum Filme zu all seinen Ausstellungen; in der Regel einen kurzen Trailer und eine umfassende Präsentation mit O-Tönen der Künstler*innen und Kurator*innen. Neben Ausstellungsfilmen werden auf dem Kanal des Museums auch immer wieder Interviews und Künstlergespräche publiziert, die als Teil des Rahmenprogramms im Museum oder auch rein virtuell stattfanden.
Podcast: Die absoluten Tänzerinnen
Der Podcast „Die absoluten Tänzerinnen“ ist als Erweiterung der Ausstellung „Der absolute Tanz – Tänzerinnen der Weimarer Republik“ entstanden, die vom April bis Oktober 2021 im Museum gezeigt wurde. Wie die Schau selbst stellt das Hörformat elf bemerkenswerte Bewegungskünstlerinnen vor, die während der Weimarer Jahre in Berlin wirkten. In einer Zeit, die von gesellschaftlicher Veränderung, von bitterer Armut und feudalst gelebtem Reichtum, von Abenteuer- und Entdeckerlust, vom Experiment und von der Faszination des Neuanfangs geleitet war, ertanzten sich diese mutigen Frauen ein großes Stück Freiheit. An Theatern wie der Volksbühne, aber auch in kleinen Clubs und Nachtbars fanden sie ihr Publikum. Manche populär und skandalumwoben, andere in großer Mission unterwegs. Vorhang auf für: Charlotte Bara, Tatjana Barbakoff, Anita Berber, Claire Bauroff, Hertha Feist, Valeska Gert, Jo Mihaly, Oda Schottmöller, Vera Skoronel, Celly de Rheidt und Berthe Trümpy. Jeder Tänzerin ist eine eigene Episode gewidmet, die ihre Biografie sowie Besonderheiten ihres künstlerischen Ansatzes beleuchtet. Zu hören ist das erste GKM Audioformat auf allen gängigen Plattformen, von Apple Podcasts bis Spotify.