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Museumscafé

Das Café Benjamine verdankt seinen Namen der geliebten Ehefrau Georg Kolbes. Nach einer umfassenden Sanierung beheimatet das einstige Wohn­haus, das zum denk­mal­geschützten Museums­ensemble gehört, seit dem Frühjahr 2021 ein nachhaltiges Bio-Restaurant. Auf den Tisch kommen hier neben Frühstück, selbst­gebackenem Kuchen und Kaffee auch täglich wechselnde Mittags­gerichte und Snacks. Das Menü ist saisonal und auf die Ver­wendung regionaler Produkte aus­gerichtet. Eine feine Weinkarte rundet das Angebot ab. Bei gutem Wetter lässt sich von der Terrasse aus neben kulinarischen Köst­lich­keiten auch der Blick auf Kolbes Tänzerinnen­brunnen genießen. Die großen Fenster des geräumigen Gastraums geben beste Aussicht in den Museums­garten und auf das ehemalige Bild­haueratelier.

1/3 Das frisch sanierte Kaminzimmer, 2020, Foto: Enric Duch
1/3 Treppenaufgang und Blick in den Gastraum, 2020, Foto: Enric Duch
1/3 Benjamine Kolbe, 1924, © Bildarchiv Georg Kolbe Museum

Architektur und Sanierung

Das heutige Cafégebäude wurde im Jahr 1928 zeitgleich mit dem gegen­über­liegen­den Atelier­haus – dem heutigen Museums­gebäude – errichtet. Als Wohn­haus konzipiert wurde es zunächst von Georg Kolbes Tochter und ihrer Familie bezogen. In der Nachkriegszeit wurde das Gebäude mehrfach umgebaut, diente zeitweise als Mietshaus für mehrere Parteien. Seit Ende 2020 besticht das Bau­denkmal in Folge umfangreicher Instand­setzungs­maß­nahmen durch das renommierte Architektur­büro von Winfried Brenne wieder durch seinen ursprünglichen, schlichten Charme – nicht zuletzt dank groß­zügiger Unter­stützung der Stiftung deutsche Klassen­lotterie, der Hermann Reemtsma Stiftung und des Landes­denkmal­amtes Berlin. Im Zuge der Sanierung wurde die originale Farb­gebung des Hauses behutsam wieder hergestellt. Neben der neuen Gastronomie im Erd­geschoss wurden in der oberen Etage ein Direktorinnen­büro und die Bibliothek des Museums eingerichtet.

Benjamine Kolbe

Benjamine Kolbe, geborene van der Meer de Walcheren (1882-1927) stammte aus einer musischen nieder­ländischen Adels­familie und war Opern­sängerin. Georg Kolbe lernte sie im Kreis um Siegfried Wagner in Bayreuth kennen. 1902 wurde die gemeinsame Tochter Leonore geboren. Nach dem Umzug nach Berlin organisierte Benjamine das gesell­schaft­liche Leben der Kolbes und führte ein offenes, ein­ladendes Haus. Ihr früher und un­er­warteter Tod war für Georg Kolbe ein tiefer, lebenslang nach­hallender Ein­schnitt. In unm­ittel­barer Folge des Schick­sals­schlags ließ er sich nahe des Friedhofs Heerstraße, auf dem Benjamine Kolbe beerdigt wurde und heute auch er selbst begraben liegt, einen neuen Wohn-, Arbeits- und Rückzugs­ort konzipieren: Das Gebäude­ensemble, in dem sich heute Museum und Café befinden. Vor ihrem Tod, aber auch lange danach, fanden die klaren Gesichtszüge Benjamine Kolbes vielfach Eingang in das Werk ihres Mannes.