- Podiumsdiskussion
Critical Distance. Body Politics and Displacement in the Work of Mona Hatoum
Anlässlich der Überblicksausstellung zum Werk von Mona Hatoum bietet ein international besetztes Symposium eine Annäherung an das Werk der Künstlerin. Mit ihrem Ansatz, Inhalte durch eine formal reduzierte und abstrakte Sprache zu artikulieren, gilt Hatoum als prominente Vertreterin des Postminimalismus, der den visuellen Code der Minimal Art aufgreift, gezielt dekonstruiert oder erweitert.
Indem Hatoum Alltagsobjekte und Materialien in überraschende Zusammenhänge überführt und sie in körperpolitische und feministische Diskurse einbindet, öffnet sie einen rein auf Fragen der Objekthaftigkeit rekurrierenden Skulpturbegriff für ein kritisches Denken. Die von Hatoum in ihren Werken seit Jahrzehnten vorangetriebene Auseinandersetzung mit Themen wie Ausgrenzung und Exil, sich ändernden Vorstellungen von Gender und Race und nicht zuletzt dem Körper selbst ermöglicht nicht nur Zugänge zu zeitgenössischen Debatten und politischen Diskursen, sondern auch zu den post-digitalen Praktiken einer jungen Künstler*innengeneration. Das Symposium verbindet so den Begriff der Skulptur mit gesellschaftspolitischen Perspektiven und formuliert Antworten auf die Frage, wie sich das Medium im Spannungsfeld einer zunehmenden Digitalisierung, neuen Körperbildern und den unsicheren und prekären Bedingungen unserer Welt entwickelt.
Die dreiteilige Ausstellung Mona Hatoum ist im Neuen Berliner Kunstverein (15.9.2022 – 13.11.2022), im Georg Kolbe Museum (15.9.2022 – 8.1.2023) und im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst (18.9.2022 – 14.5.2023) zu sehen.