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Marg Moll

1884 Mülhausen − 1977 München

Marg Moll zählt zu den wenigen Frauen, die sich als Bildhauerinnen der ersten Generation profilieren konnten. Zunächst ließ sich jedoch, wie viele ihrer Kolleg*innen, als Malerin ausbilden – bei Lovis Corinth und bei ihrem späteren Ehemann Oskar Moll, zur Bildhauerei wandte sie sich ab 1905. Als Gründungsmitglied der Académie Matisse in Paris entwickelte sie eine kubistische Formensprache in ihrer plastischen Arbeit, was sie auch zu den Pionierinnen der abstrakten Skulptur werden lässt. Molls abstrakte Skulpturen haben zumeist den menschlichen Körper zum Thema, den sie in einfachen Volumina moduliert. Dabei entwickelte sie eine summarische, kubistisch anmutende Formsprache, die eine feine Rythmik im Spiel des als plastischen Gestaltungsmittel eingesetzten Lichtes entfaltet.

Im Jahr 1918 ging sie mit Oskar Moll nach Breslau, wo er neben Oskar Schlemmer eine Lehrtätigkeit an der Kunstakademie annahm. Nach der Schließung der Akademie im Jahr 1932 erfolgte schließlich die Übersiedelung nach Berlin. Als avantgardistische Künstlerin zählte sie zu den Verfemten der nationalsozialistischen Diktatur. Zahlreiche Werke Marg Molls wurden beschlagnahmt, zwei ihrer Werke waren teil des spektakulären Berliner Skulpturenfunds. Bei Grabungen am Roten Rathaus kamen etliche vormals als „entartet“ diffamierte Kunstwerke ans Tageslicht.

Die „Stehende mit Krug“ von 1928 aus der Sammlung des Georg Kolbe Museums gehört zu den wenigen erhaltenen Arbeiten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.

Marg Moll, Stehende mit Krug, 1928