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Georg Kolbe im Nationalsozialismus. Kontinuitäten und Brüche im Leben, Werk und Rezeption

Georg Kolbe im Nationalsozialismus. Kontinuitäten und Brüche im Leben, Werk und Rezeption

Georg Kolbe im Nationalsozialismus – Kontinuitäten und Brüche in Leben, Werk und Rezeption
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Der in seiner Komplexität und im Grad der Überlieferung einzigartige Nachlass Georg Kolbes dokumentiert Kontinuitäten und Brüche eines Künstlerlebens in vier politischen Systemen. Herausragendes Desiderat ist bisher die vertiefte Auseinandersetzung mit Kolbes künstlerischem Schaffen im Nationalsozialismus. Um dieser wichtigen Forschungsaufgabe gerecht zu werden, hat das Museum im Herbst 2021 eine Expertenrunde ins Leben gerufen, die anhand uneingeschränkten Zugangs zu dem gesamten dokumentarischen Nachlass die Selbstvermarktungsstrategien, die Kommunikation mit und das Agieren am Kunstmarkt, den Umgang mit öffentlichen und privaten Aufträgen, die Ausstellungsbeteiligungen und vieles mehr untersuchte. Der Nachlassteil aus Kanada ist durch Teilnachlässe von Kolbes Assistentin Margrit Schwartzkopff, seines Schwiegersohns Kurt von Keudell und der Enkelin Maria von Tiesenhausen angereichert und erlaubt damit eine kritische Auseinandersetzung mit der Rezeptionsgeschichte- und auch -erzählung des Künstlers in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Neben der Förderung von neuen Erkenntnissen zu Georg Kolbe wird die Skulpturgeschichte der Moderne historisch-kritisch reflektiert. Der Kolbesche Mikrokosmos kann helfen, präzisere Aussagen zu treffen über Arbeitsbedingungen, Kunstmarkt und das Verhältnis von Kunst und Politik im Makrokosmos der modernen Plastik. Zwar wurden zur Skulptur im Nationalsozialismus in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Forschungsleistungen erbracht, doch sind Aktualisierungen möglich und notwendig. Vom 1. bis 3. September 2022 wurden die Ergebnisse der Forschungen auf der Tagung „Georg Kolbe im Nationalsozialismus. Kontinuitäten und Brüche im Leben, Werk und in der Rezeption“ vorgestellt. Die Publikation der Tagungsbeiträge ist im November 2023 in deutscher und englischer Sprache im Gebr. Mann Verlag erschienen.

Projektleitung: Dr. Julia Wallner und Dr. Elisa Tamaschke

 

Mitglieder der Forschungsgruppe:
Wolfgang Brauneis M.A., Kurator der Ausstellung „Die Liste der ‚Gottbegnadeten‘. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik“, DHM
Prof. Dr. Magdalena Bushart, TU Berlin
Dr. Yvette Deseyve, Alte Nationalgalerie Berlin
Ambra Frank M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin der Ausstellung am DHM, Doktorandin an der LMU München
Prof. Dr. Christian Fuhrmeister, ZI München
Dr. Josephine Gabler, Käthe-Kollwitz-Museum Berlin
Jan Giebel M.A., Gustav Lübcke Museum Hamm
Dr. Arie Hartog, Gerhard-Marcks-Haus Bremen
Dr. Christina Irrgang, freie Kunst- und Medienwissenschaftlerin, Autorin und Musikerin
Prof. Dr. Olaf Peters, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Dr. Wolfgang Schöddert, Berlinische Galerie
Dr. Dorothea Schöne, Kunsthaus Dahlem
Dr. des. Paula Schwerdtfeger, Kunsthistorikerin
Prof. Dr. Aya Soika, Bard College Berlin
Dr. Maike Steinkamp, Neue Nationalgalerie Berlin
Dr. Anja Tiedemann, freie Kunsthistorikerin
Dr. Gesa Vietzen, Geschäftsstelle Beratende Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz